Welche Rolle spielen Frauen in der Kunst? Wie werden sie wahrgenommen, welchen Einfluss haben sie? Wie war das in der Vergangenheit und wie ist es heute?
Spätestens seit den 70er Jahren wird die Unterrepräsentation von Frauen in der Kunst immer wieder thematisiert. Konnte die Geschlechtergerechtigkeit in der Kunst inzwischen erreicht werden?
In vielen Epochen wurde Frauen weithin künstlerische Fähigkeiten abgesprochen. Das weibliche Hirn, so hieß es, sei nicht entsprechend konstruiert. Nur selten hatten sie Zugang zu einer künstlerischen Ausbildung, Aktklassen durften sie schon gar nicht besuchen - und wenn sie trotzdem malten, ging die (vornehmlich) männliche Welt davon aus, dass sie es schon bleiben ließen, sobald sie verheiratet wären.
Es kam sogar vor, dass Frauen sich von Galeristen fragen lassen mussten: "Warum sollte ich Sie ausstellen? Sie sind doch verheiratet!?"
Vieles hat sich verändert. Unser Verständnis der Geschlechterrollen ist heute ein anderes. Man sollte also meinen, dass die Zeit der männerdominierten Kunstwelt längst vorbei sei.
Oder nicht?
Leider ist das nicht so.
Laut einer Untersuchung verkaufter Kunstwerke zwischen 2008 und 2018 lag der Anteil weiblicher Kunst bei nur 2% vom gesamten Erlös in diesem Zeitraum. Alte Strukturen lösen sich nur allmählich. Kein Wunder, dass Künstlerinnen auch in der gegenwärtigen Wahrnehmung noch im Schatten ihrer männlichen Kollegen stehen.Frauen in der Kunst - berühmte Künstlerinnen
Auch wenn Frauen der Zugang schwer gemacht wurde, weibliche Kunstschaffende gab es doch durch alle Epochen hinweg. Bildhandschriften im Mittelalter wurden z.B. häufig von Nonnen gefertigt.
Frauen in der Kunst waren also nicht unbedingt die einzigartigen Ausnahmen, als die sie gern dargestellt wurden. Sie waren nur nie so sichtbar wie ihre männlichen Kollegen.
Und doch gelangten auch immer wieder Künstlerinnen zu allgemeiner Anerkennung.
Ein paar von ihnen stelle ich hier vor.
Kannst du sie anhand ihres Lebenslaufes erkennen?
Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?
1984 zeigte das Museum of Modern Art in New York eine Ausstellung mit den angeblich wichtigsten zeitgenössischen Künstlern. Von den 165 gezeigten KünstlerInnen waren nur 13 weiblich, und alle gezeigten Künstler stammten entweder aus Amerika oder aus Europa. Keine andere Weltgegend war vertreten. Aus Protest gründeten sich ein Jahr später die "Guerrilla Girls" - eine Gruppe von KünstlerInnen, die wirkungsvoll mit verschiedenen Aktionen auf Sexismus und Rassismus im Kunstbetrieb aufmerksam machte. Sie beklagten beispielsweise auf einem Plakat, dass nur 5% der ausgestellten KünstlerInnen in der Abteilung "Moderne Kunst" des Metropolitan Museum of Modern Art in New York Frauen seien, aber 85% der Akte weiblich. Und sie formulierten das so:
"Do women have to be naked to get into the Met. Museum?"
Die "Guerrilla Girls" gibt es auch heute noch. In angloamerikanischen, englischen und in deutschsprachigen Sprachräumen kritisieren sie durch verschiedene Aktionen die Institution und Organisation des Kunstbetriebs. Und es bewegt sich etwas. Das MOMA hat 2019 verkündet, nach der Schließung wegen Umbaumaßnahmen werde es die Vielfalt unserer Gesellschaft besser widerspiegeln. Direktor Glenn Lowry versprach mehr weiblichen Künstlern, Werken von People of Colour und noch unbekannten KünstlerInnen Ausstellungsfläche zu bieten.
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