Diese Woche freue ich mich, Corinna Kaspar in meinem Interview zu begrüßen. Corinna ist die kreative Kraft hinter dem Fairies & Tales Atelier, wo sie klassische Kunst und digitales Design miteinander verbindet. 

Seit über zehn Jahren erforscht sie die traditionellen Künste und hat in den letzten fünf Jahren ihre Fähigkeiten in verschiedenen digitalen Design-Disziplinen erweitert. Ihre Werke, ob grafische Designs oder klassische Kunst, sind von der magischen Atmosphäre ihrer Umgebung inspiriert und zielen darauf ab, die Träume und Visionen ihrer Kunden zum Leben zu erwecken.

Vorstellung

Wie ist dein Name?
Mein Name ist Corinna Kaspar

Wo lebst du?
Ich lebe in der Nähe vom Ammersee im wunderschönen Bayern :)

Welche Art von Kunst/Kreativität machst du hauptsächlich? (Malerei, Skulptur, Fotografie, digitales Design, etc.)
Ich bin da eher so der Typ Chamäleon, haha.
So ganz kann ich mich nämlich immer nicht entscheiden. Meine Anfänge habe ich beispielsweise in der klassischen Malerei, aber nach und nach habe ich immer mehr Medien, Techniken etc. ausprobieren wollen und liebe es einfach immer wieder zu wechseln und meine Perspektive zu verändern. Deshalb hab ich mich auch als Künstler UND Designerin selbstständig gemacht. Für meine Kreativität brauche ich die Abwechslung; ich möchte nicht immer nur Porträts in Acryl malen, nur weil ich damit vielleicht vor 10 Jahren angefangen habe.

Hast du eine formale Ausbildung absolviert oder bist du Autodidaktin?
Da würde ich sagen: teils, teils. Die Malerei hab ich mir eher autodidaktisch beigebracht, wobei ich hier jetzt nicht Lehrbücher gewälzt habe, sondern einfach intuitiv ausprobiert habe. Also einfach Learning by Doing :)
Wobei ich aber auch bei Künstlern in privaten Malkursen teilgenommen habe, um manches einfach mal von einem Profi zu lernen. Für den Design-Bereich habe ich aber eine Ausbildung bzw. hat das alles nach meinem Realschul-Abschluss begonnen, als ich entschieden habe, mein Fachabitur in Gestaltung zu machen. Also, wo andere Betriebswirtschafts-Unterricht hatten, habe ich Kunstgeschichte und Gestaltung als Fach gehabt. Danach habe ich mich dann absolut für den modernen-Technik-Bereich im Design entschieden und meinen Bachelor in Digital-Film-Design – Animation & VFX gemacht, also ein drastischer Richtungswechsel, haha.
Da mir das aber noch nicht genug Abwechslung war, habe ich im letzten Jahr noch eine Weiterbildung zur geprüften Grafikdesignerin in einem Online-Fernlehrgang absolviert. Also ein guter Mix aus allem würd' ich sagen.

Wo kann man deine Arbeiten sehen? Hast du eine Website oder Social-Media-Profile, die du teilen möchtest?
Aber natürlich!
Einmal hab ich meine Website und dann natürlich Social Media unter @fairiesandtales_atelier und wenn euch meine Anfänge interessieren, unter @c.c.kaspar

Du bist kreativ. Warum?

Wie bist du zur Kunst gekommen? Wo hat deine kreative Reise begonnen?

Das ist eine gute Frage. Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der ich mich nicht mit Kunst befasst habe. Schon im Kindergarten habe ich immer gesagt, ich möchte Künstlerin werden. Kunst oder auch Kreativität sind einfach so sehr ein Teil meiner Persönlichkeit, dass sich das einfach nicht mehr trennen lässt. Ich glaube, in meinem Fall war das keine Entscheidung, sondern einfach Tatsache. An dieser Stelle muss ich mich aber auch bei meinen Eltern bedanken, die diesen Wahnsinn immer akzeptiert und auch gefördert haben; ohne diesen Rückhalt wäre das alles so nicht möglich gewesen.

Was inspiriert dich?

Ich denke, das ist eine klassische Antwort, aber es ist halt auch einfach absolut und zu 100 % wahr.
Das Leben, meine Freunde & Familie, aber auch alles, was in der Welt so passiert. Auch die Offenheit, die meine Generation inzwischen leben kann & will, der Umgang mit eigenen Problemen und alles, was das Leben ausmacht.

Gibt es bestimmte Künstler oder Stile, die dich beeinflussen?

Oh ja, viel zu viele, haha.
Da sind natürlich am Anfang die Großen der Renaissance, also Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo, etc., aber auch der Impressionismus sowie der Expressionismus faszinieren mich.
Wobei mich wohl am längsten schon die Arbeiten von Van Gogh begleiten, diese haben mich schon als Kind fasziniert und seit ich älter geworden bin, ist auch Frida Kahlo eine ganz große Inspiration für mich. Wobei ich sagen muss, dass mich oft das Leben dieser vergangenen Künstler, sowie ihre Denkweisen und Herangehensweisen an das Thema Kunst an sich am meisten inspirieren.

Wie sieht dein kreativer Prozess aus? 

Welche Materialien und Werkzeuge verwendest du am liebsten und warum?

Mein kreativer Prozess ist für viele wahrscheinlich ein großes kreatives Chaos. Ich habe meine Ideen meistens nur direkt im Kopf und versuche dann meistens einfach mit dem Pinsel und passenden Referenzen aus dem Internet alles so auf die Leinwand zu bekommen, wie ich es in meinem Kopf glasklar vor mir sehe.
Dazu kommt dann, dass ich mich oft während des Malens noch einmal umentscheide oder etwas verändern möchte und dann einfach drüber male und eine andere Variation austeste, bis es sich wieder richtig anfühlt. Bei sehr großen Gemälden nehme ich mir aber oft auch einen Beamer zur Hand und plane im Vorfeld etwas die Proportionen, die ich mir vorstelle. Bei einem Porträt auf einer Leinwand mit 1,20 x 1,60 m ist es dann doch schwierig aus dem Stegreif zu wissen, wie groß das Auge werden soll.

Gibt es ein bestimmtes Projekt oder Werk, das dir besonders viel bedeutet?

Tatsächlich habe ich ein Gemälde, das ich wirklich selbst sehr liebe und auch niemals hergeben werde. Auch wenn mein Papa es mir gerne immer wieder abnehmen möchte. Es ist ein 1,60 m großes Selbstporträt, das erste und wahrscheinlich auch einzige. Ich habe es mir sozusagen selbst zum Bachelor-Abschluss geschenkt, wobei ich hier eher das Malen als Geschenk gedacht hatte.

Was war die größte Herausforderung, die du als Künstlerin bisher überwinden musstest?

Das war wohl meine Kunstblockade, die ich vor ein paar Jahren einmal hatte. Zu der Zeit habe ich einfach über ein Jahr nichts zustande gebracht. Ich konnte mich nicht mal dazu bringen, einen Stift in die Hand zu nehmen. Es war ein Gefühl, als hätte ich einen Teil meiner Selbst verlegt.

Wie wichtig ist dir die Verbindung und Interaktion mit anderen Künstler:innen und Kreativen?

Oh, das ist mir sehr wichtig!
Durch meine Ausbildung habe ich auch sehr viele Freunde & Bekannte im Kreativ-Sektor und liebe den Austausch dort. Die verschiedenen Stile, die unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen. Ich liebe es!
Oft wenn ich in einem Mal-Prozess nicht weiterweiß oder unsicher bin, suche ich dort den Austausch.
Aber auch für gemeinsame Projekte bin ich immer zu haben; ich finde es super, wenn sich aus mehreren unterschiedlichen Künstlern & deren Stilen etwas völlig Neues ergibt.

Was bedeutet Kunst für dich? Welche Rolle spielt sie in deinem Leben?

Ich denke, das hat man inzwischen schon ein bisschen herausgehört, haha.
Kunst ist einfach alles für mich. Ich sehe so gut wie alles als Kunst an. Kunst macht unsere Welt einfach so viel bunter, aber auch so viel verständlicher. Mit Kunst kann man sich selbst ausdrücken oder mit Dingen umgehen, die man so vielleicht nicht sagen kann oder will. Kunst ist einfach eine eigene Sprache, die man ohne Erklärung verstehen kann. Kunst wird immer etwas in einem auslösen.

Welche Rolle spielt deiner Meinung nach Kunst in der Gesellschaft? 

Welche Aufgaben haben Künstler:innen in der Gesellschaft?

Ich denke, Kunst hat immer einen gewissen Stellenwert in der Gesellschaft besessen, aber leider ist vieles heute sehr auf den kommerziellen Nutzen von Kunst ausgerichtet und viele unglaublichen Künstler & Kunstwerke erhalten nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdienen würde.
Wie bereits gesagt, kann Kunst einfach so viele Dinge & Zusammenhänge nonverbal darstellen und auch einfach einen Umgang mit allen möglichen Themen ermöglichen. Ich denke, das ist auch die Aufgabe von Künstlern, Meinungen, Gedanken darzustellen, wie sie wahrgenommen werden, Möglichkeiten aufzuzeigen, aber auch Kritik zu äußern, wenn es nötig ist.
Natürlich kann es auch Kunst geben, nur um schön zu sein, nicht alles muss immer eine tiefere Ebene ansprechen. Auch das ist aus meiner Sicht eine Aufgabe, die ein Künstler haben kann. Einfach das Umfeld zu verschönern bzw. zu gestalten.

Welche Themen sind dir wichtig? 

Gibt es ein Thema oder eine Botschaft, die du in deiner Kunst transportieren möchtest?

Ich versuche in meiner Kunst vor allem, das Leben zu transportieren, mit allen Facetten. Also die guten Dinge sowie die schlechten, auch Trauer ist Teil des Lebens, aber auch Unsicherheiten oder Zweifel, all das will ich in meiner Kunst zeigen.
Speziell habe ich mich seit gut 6 Jahren dazu entschieden, meine Gemälde mit Menschen nicht in „Hautfarbe“ darzustellen, um vor allem auf Toleranz und Inklusion aufmerksam zu machen. Für mich sind alle Bunt, ich male meine Porträts nur in schrillen und bunten Farben.


Danke für deine spannenden Einsichten, Corinna!

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About the Author Lea Finke

Lea Finke ist Künstlerin mit ganzer Seele. In ihrem Blog erzählt sie von Inspiration, Leidenschaft und der Begegnung mit Kunst.