Das Nördliche Breitmaulnashorn ist das seltenste Säugetier der Welt. Es gibt nur noch 2!
Ganz richtig, nur noch 2 lebende nördliche Nashörner auf der gesamten Welt – Najin und Fatu, beide weiblich. Mein Aquarell zeigt Sudan. Er war der Vater, bzw. Großvater der beiden und der letzte männliche Vertreter seiner Art. Er starb 2018. Die Wissenschaftler versuchen dennoch die nahezu ausgestorbene Tierart zu retten.
- Aquarell und Tusche
- 30 × 30 Sennelier Aquarellpapier satiniert 300g/m²
Als ich zum ersten Mal von den beiden letzten verbliebenen Vertreterinnen ihrer Art hörte, hat mich das sehr berührt. Der Gedanke dieses majestätische Tier zu malen, hat mich seither immer wieder beschäftigt. Jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit. Aquarell ist ja eines meiner bevorzugten Medien, für dieses Bild fand ich es besonders passend. Denn ich finde, dass das Durchscheinende, das Flüchtige des Materials gut das Entschwinden dieser Art von unserem Planeten symbolisiert.
Ich habe mich dafür entschieden Sudan zu malen, nicht Najin oder Fatu. Hauptsächlich deswegen, weil es möglicherweise Sudan zu verdanken sein wird, wenn die Art doch noch vom Aussterben gerettet werden kann. Als letztes männliches nördliches Breitmaulnashorn bekam Sudan 2017 nämlich sein eigenes Tinder Profil als begehrtester Junggeselle.
Damit sollte nicht nur auf die problematische Situation aufmerksam gemacht werden, vor allem sollte auch zu Spenden aufgerufen werden. Und tatsächlich kamen rund 85.000 USD zusammen. Dieses Geld wird verwendet, um durch In-vitro-Fertilisation doch noch nördliche Breitmaulnashorn-Kälber züchten zu können.
Bürgerkriege, Wilderei und Gier waren die Gründe, die das Nördliche Breitmaulnashorn ausrotteten. 2008 ließ sich im Garamba-Nationalpark, dem letzten Verbreitungsgebiet, kein einziges Tier mehr nachweisen. Daher wurden sie 2009 offiziell als in freier Wildbahn ausgestorben erklärt. Zu diesem Zeitpunkt lebten nur noch 8 nördliche Breitmaulnashörner. 2 in einem Zoo in San Diego und 6 in einem Zoo in Tschechien.
Fatus Geburt war die letzte eines Nördlichen Breitmaulnashorns. Wie viele andere Gattungen pflanzen sich auch Nashörner nur schlecht in Gefangenschaft fort. In der Hoffnung in einem privaten Reservat in Afrika würde es mit dem Nachwuchs besser klappen, wurden 4 der letzten 8 nördlichen Breitmaulnashörner ins Ol Pejeta Conservancy, 130 Kilometer nördlich von Nairobi, gebracht.
Die beiden Bullen Sudan und Suni, sowie die beiden Weibchen Najin und Fatu wurden von nun an rund um die Uhr von 40 bewaffneten Rangern und Wildhütern bewacht.
Zwar paarten sich die Tiere, die Hoffnungen erfüllten sich leider dennoch nicht. Es wurden keine weiteren Nashornkälber geboren. Und als Sudan 2018 aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert werden musste, wurde er nur von seiner Tochter Najin und seiner Enkelin Fatu überlebt. Seither gilt die Art als „funktionell ausgestorben“, denn auf natürlichem Wege können sich die beiden Weibchen nicht mehr reproduzieren.
Durch das Dank Sudan gesammelte Geld und mit entnommenen Ei- und Samenzellen konnten bereits mehrere Embryonen gezüchtet werden. Diese sollen in naher Zukunft von Weibchen der südlichen Breitmaulnashörner ausgetragen werden. Auch wenn der Ausgang noch ungewiss ist und die Zeit drängt, besteht noch Hoffnung, die Art vom Aussterben zurückzuholen.
Dies ist nicht nur wichtig, um dieses majestätische, einzigartige und wunderschöne Tier für spätere Generationen zu erhalten. Jede Spezies hat eine wichtige Aufgabe im Ökosystem. Verschwindet sie, hinterlässt sie eine Lücke. Keine Art ist einfach verzichtbar.
Hilf mit, die Nashörner zu schützen
Nashörner sind einige der wenigen Überlebenden aus der Urzeit. Einst bevölkerten sie große Landstriche. Sogar in Europa waren sie heimisch. Von den nur noch 4 verbliebenen Gattungen mit 5 Arten ist das nördliche Breitmaulnashorn zwar das einzige, das kurz vor der Ausrottung steht, gefährdet sind sie aber alle. Gab es vor Beginn des 19. Jahrhunderts noch mehrere hunderttausende Nashörner, sind es heute nur noch rund 30.000.
Wie andere Nashörner auch sind die nördlichen Breitmaulnashörner Landschaftsarchitekten. Indem sie den Pflanzenbewuchs kürzen, erleichtern sie kleineren Säugetieren die Nahrungsaufnahme. Sie verteilen mit ihrem Kot Samen und ernähren Insekten. Sie schaffen Flächen mit unterschiedlich hoher Vegetation, verhindern dadurch das Ausbreiten von Buschbränden. Keine andere Art kann sie ersetzen.
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