Heute beantwortet die Künstlerin Emily Pals meine Fragen. Ihre Liebe zur Ölmalerei entdeckte Emily in der heimischen Atmosphäre des Ateliers ihres Großvaters. Ihre Werke sind aus der Ferne realistisch, offenbaren jedoch aus der Nähe die dynamischen Pinselstriche, die ihren Arbeiten Tiefe und Leben verleihen.
Emily versteht es, flüchtige Momente in kunstvolle Bilder zu verwandeln. Mit einer Leidenschaft für Details und einem Auge für die kleinen Wunder der Natur, lädt Emily Pals ein, die Welt durch ihre farbenfrohe und einfühlsame Perspektive zu sehen.
Vorstellung
Wie ist dein Name?
Emily Pals
Wo lebst du?
In Breda, in den Niederlanden.
Welche Art von Kunst/Kreativität machst du hauptsächlich? (Malerei, Skulptur, Fotografie, digitales Design, etc.)
Ich male in Öl, sowohl die Natur als auch Porträts.
Hast du eine formale Ausbildung absolviert, oder bist du Autodidaktin?
Ich habe keine Kunstschule besucht, aber im Laufe der Zeit habe ich viele Workshops und Kurse bei verschiedenen Künstlern besucht und mich anderweitig weitergebildet.
Wo kann man deine Arbeiten sehen? Hast du eine Website oder Social-Media-Profile, die du teilen möchtest?
Auf meiner Website oder bei Instagram.
Die Künstlerin Emily Pals in ihrem Atelier
Du bist kreativ. Warum?
Wie bist du zur Kunst gekommen? Wo hat deine kreative Reise begonnen?
Vor etwa sieben Jahren begann ich, Ölmalerei zu lernen. Ich war begeistert und hatte mein Medium gefunden. Schon als Kind war ich kreativ und habe gezeichnet und gemalt. Wenn ich zurückdenke, erinnere ich mich an meinen Großvater, der auch in Öl gemalt hat, und an meine Mutter, die Malerin war und immer noch mit Textilien kreativ ist.
Was inspiriert dich?
Mich inspiriert alles, was mich umgibt. Vor allem die Schönheit des Alltäglichen. Wenn ich hier in Breda mit meinem Hund spazieren gehe, schaue ich mit den Augen eines Malers und sammle Bilder für Kompositionen in meinem Atelier.
Eine schöne Mohnblume am Wegesrand oder ein typisches Licht im Wald können mich verzaubern. Ich male auch gerne Menschen nach einem lebenden Modell. Vor allem Porträts. In einem Gesicht gibt es immer viel zu entdecken und einen bestimmten Blick in Farbe einzufangen und meine eigene Interpretation zu geben, ist für mich eine schöne Herausforderung.
Gibt es bestimmte Künstler oder Stile, die dich beeinflussen?
Ich male gerne mit einem weichen, kräftigen Strich und viel Farbe. Die Maler der Haager Schule beeinflussen mich, wie Isaac Israels und Max Liebermann. Zeitgenössische Künstler, die mich inspirieren, sind Nicolas Uribe und Mitzy Renooy.
Wie sieht dein kreativer Prozess aus?
Welche Materialien und Werkzeuge verwendest du am liebsten und warum?
In den Fotos, die ich sammle, suche ich nach Kompositionen. Zuerst mache ich oft einige Skizzen mit Bleistift, um zu sehen, ob mir die Form und die Komposition gefallen. Dann entscheide ich, welches Format und welche Größe geeignet sind. Ich arbeite auf allen möglichen Untergründen, ob Holz, Papier oder Leinwand. Ich arbeite mit Ölfarbe. Mit Ölfarbe kann man in jede Richtung gehen, deshalb ist das das Medium, mit dem ich male.
Gibt es ein bestimmtes Projekt oder Werk, das dir besonders viel bedeutet?
Mein erstes Bild, mit dem ich begonnen habe eigenständig zu malen, hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Es ist eine große Leinwand, 70x100 cm, und es war eine Befreiung, so mit der Farbe auf einer großen Fläche spielen zu können. Das war 2019. Seitdem male ich wirklich impressionistisch, das heißt mit einem weichen und kräftigen Strich.
Was war die größte Herausforderung, die du als Künstlerin bisher überwinden musstest?
Als ich anfing, war ich begeistert von der Idee, meine Arbeit online zu zeigen. Auf Anregung von Freunden habe ich einen Instagram-Account eingerichtet, um Bilder meiner Arbeiten zu zeigen. Ein paar Jahre später kam eine Website hinzu, und jetzt bin ich stolz darauf, meine Arbeiten zu zeigen.
Wie wichtig ist dir die Verbindung und Interaktion mit anderen Künstler:innen und Kreativen?
Die Verbindung mit anderen Künstlern ist für mich sehr wichtig. Gemeinsam ist man stark. Man kann voneinander lernen und sich vom anderen inspirieren lassen. Deshalb male ich auch gerne mit anderen gemeinsam in einem Atelier. In Breda habe ich mich kürzlich einer Gruppe von Künstlern angeschlossen, die einmal im Monat Live-Modelle malen. Außerdem verfolge ich viele Künstler und Kreative im Internet.
Was bedeutet Kunst für dich? Welche Rolle spielt sie in deinem Leben?
Kunst ist wichtig, nicht nur für mich, sondern für die ganze Gesellschaft. Kunst zeigt uns die schönen Dinge in der Welt, aber Kunst kann uns auch zum Nachdenken bringen. Sie kann jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubern, und Kunst hebt die Stimmung in Zeiten, in denen es etwas schwieriger ist. Ich glaube, ohne Kunst wäre es langweilig. Viele Menschen sind mit ihrem Kopf beschäftigt und weniger mit ihrem Herzen. Und wenn man sich ein bisschen mehr mit dem Herzen beschäftigt, dann entsteht eine Verbindung.
Welche Themen sind dir wichtig?
Gibt es ein Thema oder eine Botschaft, die du in deiner Kunst transportieren möchtest?
Die Schönheit des Alltäglichen spiegelt sich in meiner Arbeit wider. Ein Beispiel ist der Klatschmohn, den man im Frühling oft am Straßenrand sieht. Eigentlich ist er Unkraut, aber sehr schön zu malen. Ich mag es, kleine Dinge groß zu machen, indem ich ihnen Aufmerksamkeit schenke. Das Glück liegt oft in den kleinen Dingen und das möchte ich teilen.
Vielen Dank, Emily, für das Beantworten meiner Fragen.
Deine Chance: Werde Teil meiner Interviewreihe!
Hast du Lust, meine Fragen ebenfalls zu beantworten? Schick mir eine Nachricht und lass dich von mir interviewen.
Ich bin gespannt auf deine Antworten und möchte deine Geschichte erzählen.
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