Judith Peters von Sympatexter veranstaltet diese Woche die BoomBoomBlog Challenge. Da ich mich gern Herausforderungen stelle - und meinen Blog verbessern möchte - mache ich mit.
Es gibt ein vorgegebenes Thema und mehr als 1,000 Teilnehmerinnen. Eine Woche lang arbeiten alle an ihren Blogartikeln, am Sonntag werden sie jeweils veröffentlicht.
Ich finde die Idee sehr interessant. Alle bearbeiten dasselbe Thema und am Ende wird doch nicht ein Artikel wie der anderer sein! Ich bin schon gespannt! Das Thema lautet:
Wie ich wurde, wer ich bin
Eigentlich geht es um eine Art erzählten Lebenslauf, verschiedene Stationen, Entscheidungen und Umstände, die ins Heute und Hier geführt haben. In meinem Fall also mein Werdegang als Künstlerin.
Den habe ich aber schon erzählt. In meinem Blogartikel "Von Träumen, Tränen und (kleinen) Triumphen". Also wandle ich das Thema ein bisschen ab. Statt zu erzählen, dass ich schon als kleines Mädchen gern gemalt habe (was stimmt) und was dann passierte, berichte ich von meinen Erfahrungen, als ich anfing mich als Künstlerin zu begreifen und meine Kunst - und damit mich - ernst zunehmen.
Wer bin ich, jetzt, da ich die Schichten, die nicht zu mit gehören abziehen konnte? Bin ich jetzt der Menschen, der ich schon immer sein sollte? Und was genau bedeutet es, ich selbst zu sein? Mein Thema ist also weniger "Wie ich wurde, wer ich bin", als viel mehr:
Wer bin ich als Künstlerin?
Schon zu Beginn des Jahres hatte ich mich entschlossen, in mich selbst zu investieren. Sowas passiert, wenn man anfängt, sich ernstzunehmen. Ich glaube, dass ich etwas zu erzählen, etwas beizutragen habe. Ich will lernen, weiterkommen, mich entwickeln - beruflich und persönlich.
Deshalb habe ich an dem Kurs "The working Artist" teilgenommen. Die Kapstädter Künstlerin Sonja Smalheer hat diesen Kurs konzipiert für Künstler, die ihre Kunst professionell betreiben. In dieser Woche konnte ich den Kurs beenden.
Das Coaching dauerte 12 Wochen, und die waren eindringlich, nachdrücklich und erkenntnisreich. Randvoll gepackt mit Informationen - es ging unter anderem um die Business-Seite, um Marketing, um technische Umsetzungen usw. Vor allem aber ging es um eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Kunst und mit sich selbst. Ich konnte viel lernen und viel über mich erfahren.
Die Erkenntnis: Was treibt mich eigentlich an?
Das lag auch am Austausch mit den anderen Künstlern. Besonders erwähnen möchte ich zwei mir sehr lieb gewordene Künstlerinnen. Lonni Wong, eine Keramik-Künstlerin aus Berlin, deren Arbeiten wunderbar tiefsinnig, mehrdeutig und voller Perspektivwechsel sind. Und Emily Pals aus Breda, Niederlande. Emily schafft mit Pinsel und Farbe zauberhafte Naturkompositionen und einfühlsame Porträts. Vielen Dank euch beiden für das gemeinsame Abenteuer, für die geteilten Erfahrungen und tieferen Einsichten. Ich bin so froh, dass wir uns begegnet und weiterhin verbunden sind!
Unsere Gespräche waren immer sehr hilfreich für mich, besonders getroffen hat mich aber eine Erkenntnis, die irgendwie so nebenbei am Rande fiel. Zumeist entsteht Kunst aus der Fülle heraus, oder aus Mangel.
Klingt gar nicht so spektakulär, oder? Aber für mich hat es Klick gemacht. Plötzlich rückten die Dinge an ihren Platz. Es hat mir geholfen, zu formulieren, worum es in meinen Bildern geht. Denn, ja, meine Kunst entsteht - und entstand schon immer - aus dem Mangel heraus.
Dabei geht es mir aber nicht darum, über den Mangel zu jammern. Das liegt mir nicht. Viel mehr geht es um Überwindung, um Unbändigkeit, um pures Leben - zum Trotz! Schönheit muss nicht vollkommen sein. Sie liegt auch im Vernachlässigtem, im Gebrochenem.
Ich habe erkannt, dass es genau darum in meinen Bildern geht. Egal, ob ich abstrakt, die Natur oder Menschen male, es geht um diese kleine wunde Stelle. Die, die wir oft vor anderen verbergen wollen, die Schutz braucht und schützenswert ist. Diese Wunde versuche ich in meinen Bildern anzunehmen, ohne dass sie das Thema definiert.
Meine Bilder enthalten oft viel Weißraum - Raum für Entwicklung. Wenn ich alle Schichten ergründe, ist das die Aussage, die in meinen Bildern übrig bleibt: Der Mangel mag der Ausgangspunkt sein, aber er ist nur der Anstoß zur Veränderung!
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