Januar 13, 2022

Heute ist, wie an jedem andern 13. Januar, ein besonderer Tag. Der Lass-Deine-Träume-wahr-werden-Tag soll motivieren, Ziele zu erreichen. Oder vielleicht auch dazu anregen, sich die eigenen Träume erst einmal klarzumachen.

Es ist Zufall, aber tatsächlich jährt sich in 5 Tagen der Tag, an dem ich meinen Traum wahr gemacht habe, zum 2. Mal. Der 18. Januar 2020 wahr ganz offiziell der Tag, an dem ich mich als freiberufliche Künstlerin selbstständig gemacht habe. Ein schöner Anlass, wie ich finde, um auf die ersten beiden Jahre meiner Selbstständigkeit – vor allem aber darauf, was dieser Traum mir bedeutet - zurückzublicken.

Ein Kindheitstraum

Wie wahrscheinlich alle Kinder habe ich es als kleines Mädchen geliebt zu malen. Ich war ein schüchternes, zurückgezogenes Kind. Malen half mir, mich auszudrücken, Erfahrungen zu verarbeiten. Das ist noch heute so.

Leider wuchs ich in keinem Umfeld auf, in dem Kreativität und Sensibilität einen Stellenwert hatten. Ich wurde weder verstanden, noch gefördert. Trotzdem bewahrte ich mir diesen Schatz. Manchmal denke ich daran, und ich erinnere mich gut, wie ich auf der Fensterbank meines Zimmers im Dachgeschoss saß, die Natur da draußen beobachtete und zu allen Jahreszeiten zeichnete und malte. Ich wollte Künstlerin sein. Ich wollte nichts mehr, als Künstlerin sein.

Mein Traum war es, zu studieren. Kunst und Kunstgeschichte sollten es sein. Ich war wissbegierig, wollte ganz in die Welt der Kunst eintauchen. Die Pläne meiner Mutter waren andere.

Wie schon erwähnt hielt sie nicht viel von Kreativität und Sensibilität – und von Bildung auch nur so viel, wie unbedingt nötig war. Ein Studium, so befand sie, sei nichts für mich. Ich sollte schnellstmöglich eine Ausbildung machen, Geld verdienen und endlich Kostgeld zahlen.

Heute weiß ich, ich hätte für meinen Traum, für meine eigene Zukunft kämpfen müssen. Aber so war ich nicht erzogen worden. Es sollte viele, viele Jahre dauern. Erst als ich selbst Mutter schon fast erwachsener Kinder war, gelang es mir mich von dem Wunsch den Zuspruch und die Liebe meiner Mutter doch noch zu erlangen zu emanzipieren.

Damals aber hatte ich keinerlei Selbstwertgefühl, tat, was sie verlangte und ließ mich von ihr in einen Beruf drängen, den sie als „gut genug“ für mich erachtete.

Wachsen

Mit meinem Traum geschah, was wahrscheinlich mit vielen Kindheitsträumen passiert. Er geriet ins Hintertreffen. Kunst war immer ein Thema für mich, war Teil meines Lebens. Aber ein Teil, den ich von außen betrachtete.

Auch wenn ich mir anderes vorgestellt hatte, mein Leben war nicht schlecht. Ich hatte mir meinen Beruf nicht ausgesucht. Er bedeutete mir nichts, ich liebte ihn nicht, aber ich war gut darin. Ich erzielte Erfolge, gewann ein wenig Selbstbewusstsein. Ich verliebte mich, heiratete und wurde Mutter.

Nicht nur nach außen, vor allem nach innen hat mich Mutter zu sein völlig neu definiert. Die bedingungslose Liebe meiner Kinder zu mir und meine zu ihnen – etwas, was ich aus meiner eigenen Kindheit nicht kannte – hat mich die Welt ganz neu sehen lassen. Mit ihnen zusammen eine Kindheit erleben zu können, die spielerisch war, voller Lust und Freiheit zu gestalten ohne Ziel - Ich glaube, dass diese Phase meine Kunst auch heute noch prägt.

Ein erster Schritt hin zu mir selbst war gemacht. Trotzdem blieb ich in der Kunst vorerst eine Beobachterin. Die Anforderungen in diesen Jahren waren hoch. Mein jüngerer Sohn kam mit einer Behinderung zur Welt, meine Ehe scheiterte nach 10 Jahren, die finanzielle Lage war angespannt. Ich bin versucht zu sagen, mir blieb nicht viel Zeit für mich. Aber die Wahrheit ist, dass ich sie mir nicht nahm.

Es kam, wie es kommen musste. Ich konnte nicht mehr. Körperlich und mental ausgebrannt, brach ich irgendwann zusammen. Und als ich am Boden lag, war Kunsttherapie meine Rettung. Durch die Kunst fand ich den Zugang zu mir selbst und die Kunst wurde nicht mehr nur Teil meines Lebens, sondern Teil meiner selbst.


Ein neues Leben

Seitdem ist viel Zeit vergangen und vieles ist geschehen. Ich habe an mir gearbeitet, habe gelernt mich selbst zu sehen und meine Bedürfnisse zu achten. Eine neue Liebe trat in mein Leben. Und dieser Mann an meiner Seite unterstützt mich nach Kräften. Er ist selbst Künstler, Schriftsteller, und der Austausch mit ihm bereichert mich jeden Tag.

Den Kontakt zur Kunst, den ich durch die Therapie wiedererlangt habe, habe ich nie wieder verloren. Mit der Unterstützung meines Partners hat die Kunst einen immer größeren Platz in meinem Leben eingenommen. Gemeinsam haben wir Museen besucht, uns mit Meisterwerken auseinandergesetzt, ich habe Kurse belegt, mich mit anderen Künstlern zusammengetan und habe jeden Tag Kunst geschaffen. 2017/2018 tauchte zum ersten Mal der Gedanke auf, mich als Künstlerin zu professionalisieren.

Ich habe mich viel mit dieser Frage beschäftigt, habe recherchiert, Gründer-Kurse belegt, mit meinem Partner gesprochen, der mich sehr zu diesem Schritt ermutigt hat. Ich habe alle Vorbereitungen getroffen und Ende 2019 habe ich meinen Freiberuf beim Finanzamt angemeldet.

 

Träume werden wahr

2020 kam dann die Bestätigung. Seit dem 18.01.2020 werde ich offiziell als freiberufliche Künstlerin geführt. Hurra!

Natürlich ist seitdem nicht alles gut. Kaum zwei Monate nach meiner offiziellen Gründung kam der erste Lockdown. Das hat meine Pläne erstmal umgestoßen. Nichts mit Messen und Ausstellungen!

Also habe ich mich erstmal darauf konzentriert, meine Kunst online zu zeigen. Es gab – und gibt – eine Menge, was ich dafür noch lernen muss. Im Grunde lief alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe - manches besser, manches schlechter.

Ich habe Erfolge gefeiert und bin an anderen Stellen gescheitert. Aber ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Der Weg vor mir ist noch weit. Ich habe viel zu lernen, muss immer wieder neu denken. Nicht nur in der Kunst, auch als Geschäftsfrau. Aber ich fühle mich wohl in meiner Haut. Ich bin Künstlerin!

Warum erzähle ich das?

Ich möchte dich ermutigen, deine Träume ebenfalls wahrzumachen. Egal, ob es ein großer, lebensverändernder Traum ist, oder ein ganz kleiner. Sei mutig, sei stark, sei du selbst.

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About the Author Lea Finke

Lea Finke ist Künstlerin mit ganzer Seele. In ihrem Blog erzählt sie von Inspiration, Leidenschaft und der Begegnung mit Kunst.

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