Kunst ist mein Weg, die Welt zu verstehen. Es ist ein sozialer Prozess, eine menschliche Interaktion – mit der Gesellschaft, mit mir selbst. Kunst zu schaffen beeinflusst, wie ich die Welt sehe und gibt mir die Möglichkeit auszudrücken, wer ich bin.
Was ich erlebe, Menschen, denen ich begegne – besonders jene, an deren Leben ich teilhaben darf -, Musik, Natur, der salzige Geruch nach Meer, ein flüchtiges Lachen, der Klang einer Stimme… Aber auch Verluste, Ängste, Sorgen, fließen in meine Kunst ein.
Natürlich zählen auch die Begegnung und Auseinandersetzung mit großen Künstlern und großer Kunst dazu. Angefangen bei den großen Meistern bis hin zur Gegenwartskunst. Hier möchte ich 5 Künstler nennen, die mich jeden Tag wieder beeindrucken.
Michelangelo Merisi da Caravaggio
Caravaggio, der Dramatiker 1571 – 1610
Bedeutender italienischer Maler des Frühbarocks und Begründer der Chiaroscuro-Technik (Hell-Dunkel-Malerei).
"Ich lerne ständig dazu."
– Caravaggio
Caravaggio inszenierte seine Gemälde wie Theaterstücke. Sein einzigartiger Umgang mit Licht und Farbe erzeugten Kontrast und Spannung.
Die beleuchteten Szenen vor dunklem Hintergrund, die plastischen Motive, der Detailreichtum – ich kann mich Caravaggios Wirkung nie entziehen. Die Protagonisten seiner gemalten Geschichten könnten sich jederzeit in Bewegung setzten.
Seine Farbpalette war eher erdig. Neben Schwarz und Weiß dominieren oft Grün- und Brauntöne in seinen Kompositionen.
Max Liebermann
Liebermann, der Meister der Lichtflecken 1847 – 1935
Herausragender Vertreter des deutschen Impressionismus.
„Der Impressionismus ist nicht – wie man’s täglich hören oder lesen muss – eine Richtung, sondern eine Weltanschauung: Jeder kann in ihr nach seinem Talent selig werden.“
– Max Liebermann
Wo Caravaggio das Licht oft wie einen Bühnenscheinwerfer einsetzt, ist das Licht bei Liebermann natürlich, lebendig. Dieses Licht, dass sich durch Blattwerk bricht und auf die Wege ergießt, ist einfach hinreißend!
Für mich hat es eine geradezu flirrende Heiterkeit, die sich sofort mit dem Geruch nach sonnenbeschienenem Gras und Vogelgezwitscher verbindet.
Und das obwohl seine Motive oft sozial- und zeitkritisch sind, eine Darstellung von Armut und schwerer Arbeit.
Egon Schiele
Egon Schiele, explizit und kompromisslos 1890 – 1918
Österreichischer Expressionist.
„Talent? Ja, viel zu viel davon.“
Gustav Klimt auf die Frage Egon Schieles „Habe ich Talent?“
Egon Schieles Motive sind oft nackte, verdrehte Körper, rohe Sexualität. Er schönt nichts, im Gegenteil. Seine Farbpalette ist fast schmutzig, die Materialien rau, großporiges Papier und naturbelassene Leinwände.
Dies alles erzeugt eine hohe Dringlichkeit, schonungslos und von verwirrender Intensität.
Mich fasziniert auch Schieles Talent des Weglassens, sein Umgang mit dem Raum. Ganze Teile des Papiers, der Leinwand bleiben frei, andere sind transparent gefärbt oder von Linien durchbrochen, während andere opak und fest, fast gegenständlich wirken.
Bei Schieles Werken, darunter auch viele Selbstporträts, drängt sich mir immer wieder auf, wie intensiv sich der Künstler mit seinem Innenleben auseinandersetzte.
Francisco de Goya
Francisco de Goya, der unbestechliche Beobachter 1746 – 1828
Der Vorläufer des Realismus.
„Niemand kennt sich selbst.“
– Francisco de Goya
Goya ist schon als junger Künstler erfolgreich. Trotz seines unbestechlichen Blicks, mit dem er – auch als spanischer Hofmaler – die Körper und Gesichtszüge seiner Monarchen ungeschönt zeigt, sind viele seiner frühen Werke farbintensiv und bei aller subtilen Doppelbödigkeit auf der Oberfläche oft unbeschwert und spielerisch.
In den Wirren der napoleonischen Besatzung Spaniens wendet Goya diesen schonungslosen Blick auf die Schrecken des Krieges. 1792 erkrankt er schwer und wird taub. Von da an verfinstert sich seine Kunst.
Seine Bilder werden alptraumhaft und düster. Die entfesselte Fantasie und die Schöpferkraft von Goyas Kunst sind überwältigend und beängstigend zugleich.
Amedeo Modigliani
Amedeo Modigliani, der Außenseiter 1884 – 1920
Italienischer Expressionist.
„Wenn ich deine Seele kenne, male ich deine Augen.“
– Amedeo Modigliani
Modigliani, der Außenseiter der Moderne, widmete sich in seinem Werken vor allem dem weiblichen Akt und dem Porträt.
Er entzog sich den gängigen Erwartungen seiner Zeit an Kunst und entwickelte einen ganz eigenen, prägnanten Stil.
Dieser zeichnet sich durch überlange Hälse, blind-wirkende, mandelförmige Augen, vereinfachte Umrisslinien und extreme Körperhaltungen aus, die seinen Werken einen eigenartigen, hypnotischen Sog verleihen. Mich bezaubert die poetische Melancholie, die seine Bilder ausstrahlen.
Wie ist das bei dir?
Erzähl mir: Welche Werke, welche Künstler hauen dich vom Hocker?
[…] Musik von Udo Jürgens hat viele andere Künstler beeinflusst und inspiriert . Seine unverwechselbare Stimme und seine einzigartige Art, Texte zu interpretieren, haben ihn zu […]
Vielen Dank, für deinen Kommentar. Inspiration ist so individuell, ist das nicht toll?
Liebe Grüße Lea