November 16, 2022

In letzter Zeit habe ich mich viel mit meiner Kindheit beschäftigt. Dabei ist vieles wieder an die Oberfläche gekommen, was in den letzten Jahren ein bisschen verschüttet war. Das war zum Teil schwer, schmerzhaft, aufwühlend, auch heilend. Das alles floss ein in meine neue Kunstserie "Cracked".

Aber nicht alle Erinnerungen waren so. Die 70er Jahren, sie waren Orange und Braun. Pablo Neruda erhielt den Literaturnobelpreis, Schlaghosen und Plateauschuhe gehörten zum Alltagsbild.

Ich erinnere mich, wir waren schon auf dem Heimweg, als Gabi – eine Freundin – sich fragte, wie hoch sie wohl die Pappel hinauf klettern könne. Es war eine ziemlich große Pappel, bestimmt 25 Meter hoch. Und Gabi hatte die Krone schon fast erreicht, als ein Ast unter ihr brach. Sie stürzte in die Tiefe. Aber auf halber Strecke blieb sie mit ihrer Kniekehle an einem dickeren Ast hängen. Etwas zittrig kletterte sie den Rest hinunter. Puh …

Nach der ersten Schrecksekunde war für uns alles wieder ok, nichts Besonderes. Ich glaube nicht, dass irgendwer von uns den Eltern je etwas davon erzählt hat. Wenn ich heute daran denke, wird mir angst und bang. Was hätte nicht alles passieren können? Aber so war das damals. Wir testeten uns aus, wir riskierten was. Das waren unsere Abenteuer. Und eigentlich ging auch immer alles gut.

Kindheit in den 70er Jahren

Wir waren eine Horde von 20 bis 30 Kindern in der Nachbarschaft. Wir verabredeten uns einfach an der Ecke. War man fertig mit den Hausaufgaben, traf man sich dort. Und wer mal nicht wollte, kam eben nicht. Trotzdem waren wir immer genug für Straßenspiele wie „Mutter-Mutter-wir-haben-uns-verknotet“, „Fangen“ oder „Verstecken“. Die Erwachsenen ließen uns laufen, sie wussten, alle fühlten sich mitverantwortlich. Wenn etwas war, gab es immer jemanden - Mütter, Väter oder Großeltern - zu denen man gehen konnte.

Meist aber ließen wir uns zu Hause nicht mehr blicken, bis es dunkel wurde. Unser Radius war viel größer, als der der Kinder heute. Wir stromerten durch die Gegend, bauten Bretterbuden und wetteten, wer an der breitesten Stelle über den Bach springen konnte. Am Abend kamen wir verdreckt, aber zufrieden und ausgepowert nach Hause.

Die 70er Jahre waren eine wunderbare Zeit, um aufzuwachsen.

Wie war das bei dir? In welchem Jahrzehnt hast du deine Kindheit erlebt? Was war typisch für diese Zeit? Schreib mir in den Kommentaren, ich bin sehr gespannt.

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About the Author Lea Finke

Lea Finke ist Künstlerin mit ganzer Seele. In ihrem Blog erzählt sie von Inspiration, Leidenschaft und der Begegnung mit Kunst.

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