Lange Jahre hatte ich die Verbindung zu meiner eigenen kreativen Seite verloren. Ich war in einen Burn-out geraten und in die schweren Fahrwasser einer Depression. Das war eine Zeit, in der ich das Gefühl hatte, gegen mich selbst zu kämpfen. Als hätte jemand das Licht in mir ausgeschaltet. Für Kreativität, die mich sonst getragen hätte, blieb keine Zeit. Doch so brannte ich noch schneller aus.
Bis ich das erkannt hatte, war in mir kaum ein Funke mehr übrig. Ich wollte kreativ sein, aber ich wusste nicht mehr, wo ich anfangen sollte.
Tatsächlich war es ein Malbuch, das die ersten zarten Bande zu meiner Kreativität wiederherstellte. Mein Sohn schenkte mir ein Game-of-Thrones-Malbuch zum Geburtstag. Die Frage, wo ich anfangen soll, stellte sich plötzlich nicht mehr. Es gab auch keinen Druck, zu beweisen, dass ich das noch konnte. Ich habe einfach gemalt.
Vielleicht würden das nicht viele professionell arbeitende Künstler:innen zugeben. Aber im Grunde haben wir als Kinder alle so angefangen. Ich musste den Schritt nur nochmal wiederholen.
Erwartungen als Hindernis
Kinder hinterfragen nicht das Ergebnis, sie legen einfach los. Aber Erwachsene blockieren sich selbst mit Erwartungen und Ansprüchen. Wir haben verlernt, ohne Druck kreativ zu sein. Und scheitern deshalb oft schon daran, anzufangen. Denn die Hemmschwelle, etwas Schönes, Großartiges oder sogar Perfektes schaffen zu müssen, wächst in unseren Köpfen immer weiter.
Dieser Druck lähmt. Die leere Leinwand oder das unbeschriebene Blatt werden plötzlich zu Symbolen unserer eigenen Ansprüche. Als würde jede Idee erst einmal einem unsichtbaren Qualitätstest unterzogen, bevor sie überhaupt umgesetzt werden darf. Und was, wenn es nicht genug ist?
Aber Kreativität lebt davon, frei zu sein – ohne Bewertung und ohne Ziel. Deshalb sollten die Hemmschwellen auch niedrig sein. Zum Beispiel einfach schnell ein paar Striche auf das Blatt Papier kritzeln, damit es nicht mehr leer ist. Oder sich auf eine Farbe beschränkt, damit die Auswahl nicht so überwältigend ist, oder ein Malbuch, das Hilfestellung leistet – was zählt, ist der Anfang. Ohne den Druck, dass es perfekt sein muss.
Kraftquelle Kreativität
Es gibt keine bekannte Kultur, die keine Form von Kunst oder kreativen Ausdrucksformen besitzt (oder besaß) – weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Kunst und Kreativität sind ein universelles Merkmal der Menschheit, das tief in uns verwurzelt ist.
Nicht nur als Möglichkeit, Schönheit zu schaffen, sondern auch als kraftvolles Mittel, sich selbst auszudrücken. Selbst in den ältesten Kunstformen zeigt sich der Wunsch, Erfahrungen und Gefühle sichtbar zu machen – sei es durch Tanz, Musik, Malerei oder Skulptur. Kunst half und hilft, Schmerz, Freude, Verlust oder Verbundenheit zu verarbeiten.
Sie ist ein grundlegender Teil dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein und erfüllt essenzielle psychologische, soziale und kulturelle Bedürfnisse: Ausdruck, Kommunikation, Sinnstiftung, Identitätsbildung und Bewältigung bzw. Integration von Emotionen. Kunst ist nicht nur „Zusatz“ – sie ist eine der ursprünglichsten Formen menschlichen Ausdrucks und eng verknüpft mit unserer Fähigkeit zu denken, zu fühlen und uns mit anderen zu verbinden.
Ventil für den Geist
Wenn wir kreativ sind, ob beim Malen, Schreiben oder Gestalten, schaltet unser Gehirn um: Der Fokus verlagert sich vom analytischen Denken auf freie, intuitive Prozesse. Studien, wie die der Drexel University (2016), haben gezeigt, dass kreatives Tun den Stresshormonspiegel senken kann – unabhängig davon, ob man künstlerisch „begabt“ ist oder nicht. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Ausdruck.
Kreatives Schaffen kann helfen, Selbstwirksamkeit zu erfahren. Es erinnert uns daran, dass wir gestalten können – und das allein kann schon stärkend wirken, gerade in herausfordernden Zeiten.
Überraschenderweise wirkt sich kreatives Tun auch körperlich positiv aus. Der Atem verlangsamt sich, der Puls sinkt, der Körper entspannt sich. Kreative Tätigkeiten aktivieren den Parasympathikus, jenen Teil des Nervensystems, der für Erholung und Regeneration zuständig ist.
Studien zeigen, dass achtsame kreative Prozesse ähnliche Effekte wie Meditation haben können:
- Fokus auf den Moment: Der kreative Prozess bringt uns ins Hier und Jetzt.
- Weniger Grübeln: Der bewusste Fokus auf Formen, Farben oder Bewegungen lenkt den Geist sanft ab.
- Bessere Körperwahrnehmung: Besonders haptische Materialien wie Pinsel, Ton oder Papier fördern die Verbindung zum eigenen Körper.
Und dann ist da noch die Freude. Die Momente, in denen wir uns im kreativen Flow verlieren, sind Momente des Bei-sich-Seins. Farben mischen, Linien ziehen, sich in den Details verlieren – das alles kann helfen, z. B. aus einem Gedankenkarussell auszusteigen und einfach im Moment zu sein.
Warum wir Kreativität so dringend brauchen
In unserer leistungsorientierten Gesellschaft wird Kreativität oft auf Produktivität reduziert: Kunst als Ergebnis, nicht als Prozess. Doch der eigentliche Wert liegt nicht nur im fertigen Bild, sondern auch in dem, was während des kreativen Tuns passiert: Ein Moment der Freiheit, der Selbstbestimmung, in dem wir die Kontrolle über unsere Gestaltungsmöglichkeiten zurückerlangen.
Und genau deshalb ist es so wichtig, die Schwelle zur Kreativität niedrig zu halten – weil es nicht allein darum geht, etwas zu schaffen, sondern um den Zugang zu sich selbst. Kreativität kann ein Werkzeug sein, sich selbst besser zu verstehen, Stress abzubauen und die Verbindung mit dem eigenen Körper wiederherzustellen.
Was zunächst zählt, ist nicht das Ergebnis, sondern der Raum, den wir uns schaffen. Ein Raum, in dem es in Ordnung ist, einfach nur zu machen.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit TutKit.com entstanden und enthält Werbung.
Alle Inhalte beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und Gedanken.
TutKit: Ein einfacher Start
Die eigene Kreativität zu entfalten kann so viel leichter sein, wenn man die Hemmschwellen anfangs niedrig hält. Manchmal braucht es einen kleinen Impuls, um ins Tun zu kommen – und dafür habe ich eine Empfehlung: TutKit. Die Plattform bietet nicht nur eine Vielzahl an kreativen Ressourcen, sondern macht es besonders einfach, den ersten Schritt zu wagen. Ganz ohne Perfektionsdruck.
Mit den kostenlosen Ausmalbildern auf TutKit.com kann man spielerisch und ohne Vorkenntnisse kreativ werden. Ob festliche Weihnachtsmotive, Mandalas, Dinosaurier oder Einhörner – die Auswahl ist riesig und wächst kontinuierlich weiter. Alle Bilder stehen in hoher Auflösung (4000 × 4000 Pixel) zum Download bereit, ohne Registrierung. Mit der Editor-Funktion lassen sich die Motive auch direkt am Bildschirm ausmalen, speichern und ausdrucken – ebenfalls kostenlos und ohne Anmeldung.
Das macht nicht nur (mit) Kindern Freude. Während der Feiertage habe ich mich auf der Plattform umgesehen und mir einige Motive ausgedruckt. Beim Ausmalen hatte ich richtig Spaß. Auch den Koala aus dem Header habe ich dort gefunden:
Mit dem neuen Online-Tool von TutKit kannst du dich direkt im Browser kreativ austoben – ganz ohne Zeichenprogramm oder kompliziertes drumherum.
Verschiedene Werkzeuge wie Pinsel, Marker, Bleistift und sogar eine Spraydose machen es leicht, einfach drauflos zu skizzieren, zu zeichnen oder zu malen.
Farben kannst du entweder aus einer fertigen Palette wählen oder mit dem Farbwähler nach Gefühl anpassen. Und wenn mal was daneben geht? Kein Problem – Radiergummi und Zurücksetzen-Option sind auch dabei. Dein fertiges Bild kannst du anschließend direkt speichern oder ausdrucken.
Die Plattform hat noch mehr kostenlosen Content. Im DIY-Bereich findet man kreative Bastelideen, Deko-Anleitungen und Geschenkprojekte zum Selbermachen. Zum Beispiel Bastelideen für Kinder oder Serviertenfalten. Mir haben die Origami-Anleitungen am besten gefallen. Zum Beispiel die originellen Ideen für Geldgeschenke. Und die einfachen Papierflieger haben mich in meine Kindheit zurückversetzt – mit viel Spaß!
Auch hier: Die Anleitungen sind klar strukturiert, für Einsteiger geeignet und durch Text- und Videoformate leicht verständlich.
Die Möglichkeit, direkt online zu gestalten oder einfache Bastelprojekte zu starten, macht den Einstieg besonders leicht. Man kann sich einfach auf den kreativen Prozess einlassen – ohne Hürden.
Wer die Plattform in vollem Umfang erleben möchte, kann sich kostenlos auf TutKit.com registrieren. Dann ist die gesamte Webseite werbefrei nutzbar und für drei Tage können sämtliche Video-Tutorials auch außerhalb des Ausmal- und DIY-Bereichs getestet werden – ohne automatische Verlängerung! Hier geht’s zum kostenlosen Test.
Der Weg zur eigenen Kreativität
Heute arbeite ich erfolgreich als freiberufliche Künstlerin. Aber der Umweg, nochmal zurückzugehen, zu so etwas Einfachem wie einem Malbuch, war wichtig für mich. Ein Resetknopf, der mir erlaubt hat, loszulassen – die hohen Erwartungen, den Anspruch, etwas Besonderes zu schaffen, all das. Ich konnte wieder entdecken, wie sich kreatives Tun anfühlt, wenn es nicht bewertet wird.
Kreativität darf spielerisch sein. Unvollkommen. Gerade das macht sie so wertvoll – weil sie uns erlaubt, zu wachsen, auszuprobieren und uns selbst zu entdecken. Dieser TED Talk von Ethan Hawke zu dem Thema hat mich sehr inspiriert:
Als Kinder haben wir ganz selbstverständlich gemalt, geschnitten, geklebt, ohne uns darüber Gedanken zu machen, ob es gut genug ist. Wo unterwegs haben wir dieses Vertrauen verloren? Und wie oft erwarten wir von Kindern – und auch von uns selbst – Ergebnisse, die diesen freien Ausdruck untergraben? Kreativität braucht Raum, in dem Fehler erlaubt sind. Raum, in dem es darum geht, etwas auszuprobieren – nicht darum, etwas abzuliefern.
Wenn du den Wunsch verspürst, kreativ zu sein, aber nicht weißt, wie du anfangen sollst – fang klein an. Es muss kein Meisterwerk sein. Ein paar Striche auf Papier, ein Malbuch, ein DIY-Projekt. Leg einfach los und spür den Zauber. Dieser erste Schritt wird dich verändern.