August 21, 2024

Meine Interview-Reihe mit Menschen aus den verschiedensten kreativen Bereichen geht weiter. Diesmal hat die Künstlerin Irene Friedrich meine Fragen beantwortet. Irene ist auch bekannt unter ihrem Künstlernamen IneF. In ihrer intuitiven Malerei kombiniert sie ihre Leidenschaft für Farben und Kunst.

Irene Friedrich blickt auf über 20 Jahre künstlerische Tätigkeit zurück. Sie malt, organisiert Workshops und leitet Malevents. Ihre Werke sind inspiriert von ihrer klaren Ablehnung des Perfektionismus in der Kunst.

Vorstellung

Wie ist dein Name?
Irene (Ine) Friedrich

Wo lebst du?
64331 Weiterstadt, Hessen

Welche Art von Kunst/Kreativität machst du hauptsächlich? (Malerei, Skulptur, Fotografie, digitales Design, etc.)
Ich male hauptsächlich mit Acrylfarben und Öl.

Hast du eine formale Ausbildung absolviert oder bist du Autodidaktin?
Leider konnte ich mir die Ausbildung damals nicht leisten. So male ich seit 25 Jahren autodidaktisch.

Wo kann man deine Arbeiten sehen? Hast du eine Website oder Social-Media-Profile, die du teilen möchtest?
Ich habe eine Homepage und bin auf Instagram sowie auf Threads vertreten.

Du bist kreativ. Warum?

Wie bist du zur Kunst gekommen? Wo hat deine kreative Reise begonnen?

Ich bin sehr visuell veranlagt und schöpfe meine Kraft und Ruhe aus den Farbkontrasten, wie sie nur die Natur bieten kann. So versuche ich Gefühle und Ausdruck meinen Werken zu verleihen und genau das ist es, was ich an der malerischen Kunst mag.

Wir haben damals unser Wohnzimmer renoviert und es fehlte uns an adäquaten (damals war es u.a. üblich, gerahmte Posterdrucke an die Wände zu hängen) Bildern.

So suchten wir im Bauhaus in der dortigen Kunstabteilung nach Postern und Rahmen, als mein damaliger Mann vor mir stand, mit Staffelei und 80x60 cm Keilrahmen unterm Arm und sagte: „Du malst nun Bilder für unsere Wände, du kannst das!“

Das erste Bild, welches ich dann tatsächlich im Jahr 2001 fertigstellte, existiert heute noch und wird - obwohl die Nachfrage sehr hoch war - nie verkauft oder verschenkt werden.

Was inspiriert dich?

Die abstrakte Kunst. Wie ein Bild letztendlich beendet wird, also der Weg dorthin. Die Farbvielfalt, Hilfsmittel und nicht zuletzt der Mut, den man immer wieder aufbringen muss. Ein Scheitern gibt es in der Kunst nicht - lediglich ein stetes Dazulernen und letztendlich das Geheimnisvolle. Ich muss niemandem mitteilen, was zu sehen ist in meinen Bildern. Hier darf sich jeder sein eigenes Bild machen.

Und tatsächlich: jeder sieht etwas anderes darin.

Gibt es bestimmte Künstler oder Stile, die dich beeinflussen?

Die abstrakte Kunst. Wie ein Bild letztendlich beendet wird also der Weg dorthin. Die Farbvielfalt, Hilfsmittel und nicht zuletzt der Mut, den man immer wieder aufbringen muss. Ein scheitern gibt es in der Kunst nicht - lediglich ein stetes Dazulernen und letztendlich das Geheimnisvolle. Ich muss niemanden mitteilen, was zu sehen ist in meinen Bildern. Hier darf sich jeder sein eigenes Bild machen.

Und tatsächlich: jeder sieht etwas anderes darin.

Gibt es bestimmte Künstler oder Stile, die dich beeinflussen?

Im “Industrial” Bereich gibt es tatsächlich einige, die ich bewundere, weil sie ihr Handwerk beherrschen. Anfangs ließ ich viel davon in meine Arbeit fließen. Heute verfolge ich lieber meine Art und orientiere mich weniger an anderen Künstlern.

Wie sieht dein kreativer Prozess aus? 

Welche Materialien und Werkzeuge verwendest du am liebsten und warum?

Ich habe eine wahnsinnig große Auswahl an Pinseln, aber male fast alles mit nur ein oder zwei Lieblingspinseln.

Mein Wohlfühlmalmittel ist Acryl und Keilrahmen also eigentlich total klassisch. Mit welchen Hilfsmitteln ich male, entscheide ich meistens aus dem Bauch heraus.

Ich mag den Spachtel sehr gerne. Mit ihm kann ich auftragen, verteilen, Muster einarbeiten, wegkratzen, neu erstellen und tolle Schichten herstellen. So bekommt ein Werk meistens auch eine Geschichte. Unter dem eigentlichen Gemälde liegen unzählige andere Formen, Farben, Muster und sogar Bilder. Das fasziniert mich.

Gibt es ein bestimmtes Projekt oder Werk, das dir besonders viel bedeutet?

Derzeit male ich an einer Serie, die die verschiedenen Kulturen abzeichnet. Hier lasse ich einfach meiner Vorstellung freien Lauf und entwickle Ideen, die ich dann gestalterisch umsetze. Die Kultur anderer Länder war schon immer etwas, was mich sehr interessierte und immer, wenn ich die Möglichkeit zum Reisen hatte, waren es meistens individuelle Reisen. So konnte ich größtmöglich direkte Erfahrungen mit Einheimischen sammeln.

Was war die größte Herausforderung, die du als Künstlerin bisher überwinden musstest?

Meine erste Alleinausstellung 2005 im Schlösschen des Prinz-Emils-Gartens in Darmstadt.

Wie wichtig ist dir die Verbindung und Interaktion mit anderen Künstler:innen und Kreativen?

Das finde ich schon wichtig. Wie oben beschrieben. Man lernt doch nie aus.

Was bedeutet Kunst für dich? Welche Rolle spielt sie in deinem Leben?

Beinahe zu vergleichen mit dem Inneren Schweinehund  im Sport. Er straft mich ab, lässt mich unausgeglichen und ruhelos zurück, wenn ich nur kurze Zeit nicht zum Malen komme.

Welche Rolle spielt deiner Meinung nach Kunst in der Gesellschaft? 

Welche Aufgaben haben Künstler:innen in der Gesellschaft?

„Ohne Kunst wirds einsam“. Früher wie heute ist es Form des Ausdrucks, der Revolte oder der noch größeren Gefühle. Viele haben durch die Kunst ihr Sprachrohr gefunden.

Ich kann nur für mich reden, aber ich sehe unter anderem auch meine Aufgabe darin, genau das den Menschen zu vermitteln. Jeder kann malen und da es keine hässlichen Bilder gibt, sollte Kunst wertungsfrei betrachtet werden. Und ich finde es wichtig, das genau so weiterzugeben.

Welche Themen sind dir wichtig? 

Gibt es ein Thema oder eine Botschaft, die du in deiner Kunst transportieren möchtest?

Nun, es gibt sehr viele Themen, aber sie alle aufzuzählen, würde wahrscheinlich hier den Rahmen sprengen. Insofern: Kunst kann ein schöner Wandbehang fürs Wohnzimmer sein, aber auch noch sehr viel mehr. Genau das liegt immer im Sinne des Betrachters.


Vielen Dank, Ine.

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About the Author Lea Finke

Lea Finke ist Künstlerin mit ganzer Seele. In ihrem Blog erzählt sie von Inspiration, Leidenschaft und der Begegnung mit Kunst.

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