Ich wusste nicht, wie gut es ist, sich etwas Zeit zu nehmen und das Jahr Revue passieren zu lassen. Und seine Träume und Wünsche für das kommende Jahr aufzuschreiben. Seit 5 Jahren ruft Judith Peters von Sympatexter zum Jahresrückblick auf. In diesem Jahr bin ich dabei.
Das hat mir vor Augen geführt, was ich in den letzten 12 Monaten erreicht habe, welche Hürden ich überwinden konnte und welche Erkenntnisse ich daraus gewonnen habe. Lerneffekte - das war mein großes Thema für 2022.
Davon abgesehen: Es hat Spaß gemacht! Das hatte ich so gar nicht erwartet. Wie mein Lebensgefährte zu mir sagte: "Es ist aufregend, an etwas dran zu sein, das gelingt. Es ist wie verliebt sein".
Wie Recht er hat. Es hat gebritzelt - wie Kribbeln im Bauch
Was für ein Jahr ...
Emotional und körperlich bin ich an meine Grenzen gestoßen. Aber - ich bin auch über mich hinaus gewachsen. Ich habe viel gelernt, bin interessanten Menschen begegnet und habe viele meiner Ziele verwirklichen können.
Der Start war gut. Ich hatte viel Energie und kam voran. Doch dann haben mich zuerst Erschöpfung und später Krankheit ausgebremst. Das hat mich viel Kraft gekostet. Jetzt bin ich froh, dass sich das Jahr dem Ende zuneigt.
Mit der Veröffentlichung dieses Blogpost ist mein Jahres-Soll erfüllt. Jetzt kommt die Familie dran. Zu Weihnachten schenken wir uns traditionell vor allem eins: Zeit. Wir kaufen uns mindestens ein neues Spiel. Am liebsten sind uns die kooperativen. So spielen wir mit- nicht gegeneinander. In diesem Jahr haben wir uns für Chronicles of Crime entschieden. Ich freu’ mich schon!
Wir kochen, spielen, essen gut und führen interessante Gespräche. Haben Zeit füreinander. Das ist ein Jahresabschluss, der mir sehr gefällt - und den ich wirklich nötig habe!
Aber bevor es so weit ist, hier noch mein Blick zurück auf das Jahr 2022:
Wie war nochmal der Plan? - Rückblick auf meine Ziele für 2022
- Entwicklung: Mein Wort des Jahres. Beruflich, künstlerisch und persönlich wollte ich wachsen. Wissen aufsaugen, wo ich es nur finden konnte. Ich würde sagen: Mission erfüllt.
- Kunst schaffen: Künstlerisch wollte ich mehr in Serien zu arbeiten. Das heißt, Kunstwerke schaffen, die einen gemeinsamen Nenner haben. Tiefer in ein Thema eintauchen, es durchdringen und ihm so gerecht werden. 2022 habe ich mit "Shore" und "Cracked" gleich zwei größere Kunstserien geschaffen. Diese Arbeitsweise gefällt mir. Sie ist sehr intensiv. Das werde ich auf jeden Fall beibehalten.
- Social Media: In den letzten Jahren hatte ich mich in den sozialen Medien verzettelt. Ich habe irgendwie alles ein bisschen bespielt, aber nichts so richtig. Das konnte ja nicht gut gehen. Außer Stress hat es nichts gebracht. In diesem Jahr wollte ich mich für eine Plattform entscheiden und diese dann richtig lernen. Entschieden habe ich mich tatsächlich: für Instagram. Für Künstler einfach die wichtigste Plattform. Allerdings muss ich gestehen, als Userin verstehe ich Instagram nicht wirklich. Ich habe also versucht, mich dort einzuarbeiten und regelmäßig zu posten. Neue Follower? Ja. Instagram verstanden? Nein. Das bleibt also unbedingt auf meiner To-do-Liste für 2023.
- Weiterbildung: Für das Jahr 2022 hatte ich mir vorgenommen, so viel wie möglich zu lernen. Ganz wichtig war mir das Coaching "The Working Artist" von Sonja Smalheer. Darüber hinaus wollte ich wirklich jede Möglichkeit der Weiterbildung ergreifen, die sich mir bot. Lernen, lernen, lernen, das war das Ziel. Das habe ich erreicht. Sonjas Kurs konnte ich erfolgreich abschließen (zum Glück, denn es war vorerst das letzte Mal, dass sie diesen Kurs leitete). Ich habe an unterschiedlichen Webinaren teilgenommen, habe mich in verschiedenen Themen eingelesen, einen Kurs über abstrakte Malerei bei der Künstlerin Joy Kinna belegt und jetzt zum Jahresende habe ich sogar noch die Chance erhalten, den Textorado-Kurs von Jane von Klee machen zu können.
Mein Jahresrückblick: 2022
Neustart - Meine Website bekommt ein neues Gesicht
Ich kann mit Recht von mir behaupten, eine schlechte Hausfrau zu sein. Ich koche gerne, das war's aber auch schon. Alles andere schiebe ich auch schon mal vor mir her. Wenn ich aber etwas Neues beginne, starte ich am liebsten mit einem Großreinemachen, sozusagen mit einer leeren Leinwand. Das klärt meine Gedanken und gibt mir Raum.
Für 2022 hatte ich mir vorgenommen, mein Kunst-Business ganz neu auf die Beine zu stellen. Das neue Jahr begann ich daher mit dem Neustart meiner Website. Sie sollte meine Kunst zeigen, mich als Mensch und Künstlerin. Und sie sollte den Zugang zu mir ermöglichen. Wer mehr über mich erfahren wollte, meine Kunst sehen oder kaufen, der sollte das ganz einfach tun können.
3 Monate Zeit hatte ich mir dafür gegeben. Zuerst überlegte ich mir, welche Funktion meine Website eigentlich haben sollte. Bis dahin hatte ich sie eher als eine Art Visitenkarte im Internet gesehen. Das reichte mir nicht mehr. Ich machte mir Gedanken über das Design und setzte nach und nach alles um. Dabei warf mir die Technik das ein oder andere Mal Knüppel zwischen die Beine. Manchmal hätte ich schreien können ... Meine größte Herausforderung war aber die Entscheidung: reine Künstlerseite oder verkaufsorientiert?
Du musst wissen, Künstler leben in höheren Sphären. Wir brauchen weder Geld noch Brot. Wir gehen ganz in unserer Kunst auf. Ja, wenn jemand auf uns zukommt, jemand, der würdig ist, und uns darum ersucht, unsere Kunst doch bitte, bitte kaufen zu dürfen, dann können wir das Geld mit spitzen Fingern annehmen. Aber von uns aus signalisieren, dass unsere Kunst verkäuflich ist? Das ist ein bisschen bäh. Ein bisschen anrüchig. Dafür sollte es Selbsthilfegruppen geben.
"Hallo, ich bin Lea und ich verkaufe meine Kunst." - "Hallo Lea"
Auf Künstlerseiten findet man weder einen Shop, noch einen Hinweis darauf, dass, geschweige denn wie, man die gezeigte Kunst kaufen kann. Oft gibt es nicht mal Informationen über die Künstler:innen. Eine Auflistung der bisherigen Ausstellungen und die Kunst. Die muss dann für sich selbst sprechen. Ich nehme an, wenn man schon einen Namen hat, oder eine Galerie, die alles andere übernimmt, kann man das so machen.
Mein Weg war anders, von Anfang an. Ich bin sozusagen eine Selfmade-Künstlerin. Ich erschließe neue Kunsttechniken durch Experimentieren, ich lerne durchs Machen und ich vermarkte mich selbst.
Dennoch verstehe ich mich als - und bin! - eine ernstzunehmende Künstlerin. Meine Entscheidung in der Frage war also ein ganz klares: Dazwischen. Ich versuche mich an die Tipps zuhalten, wie erfolgreiche Webseiten aussehen sollten; Trotzdem liegt der Fokus auf der Kunst.
Alles an der Website machte ich selbst. Ich schrieb die Texte, baute das Design mit Thrive Themes selbst, entwarf mein Branding, fotografierte meine Kunst, richtete den Newsletter ein, baute den Shop usw. Sogar den Zeitplan konnte ich einhalten. Mitte März stand die neue Website.
Die erste große Herausforderung des Jahres: geschafft!
The Working Artist - Künstlergruppe der besonderen Art
Im Frühjahr wurde ein lang gehegter Wunsch wahr. Dank der Ermutigung und Unterstützung durch meinen Lebensgefährten Stefan konnte ich an dem Coaching "The Working Artist" teilnehmen. Sonja Smalheer hilft Künstlern bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit und beim Aufbau des Kunst-Business. Dabei geht es um ganz praktische Dinge, wie das richtige Fotografieren der Kunst oder eine angemessene Preisgestaltung. Aber gemeinsam ergründet man auch, was einen als Künstler:in eigentlich ausmacht, was der Kern der eigenen Arbeit ist - oder wie man öffentlich über die eigene Kunst sprechen kann. Es gab wirklich eine Menge zu lernen!
Mein größter Gewinn aus dem Kurs war allerdings eine kleine Lerngruppe. Schon während des Coachings trafen Emily Pals, Lonni Wong und ich uns virtuell einmal in der Woche, um über die Inhalte zu sprechen. Es ist so schön, dass wir das bis heute beibehalten haben. Wir treffen uns weiterhin, reden über Kunst und unterstützen uns gegenseitig. Wenn schwierige Entscheidungen anstehen, sind wir füreinander da. Das macht es soviel einfacher, den Fokus nicht zu verlieren. Ich freue mich jede Woche auf unseren Termin und allein dafür hätte sich der Kurs schon gelohnt.
Eine erste Delle
Ungefähr gegen Ende des Kurses bemerkte ich einen Energieabfall. Dass ich mich nach Abschluss eines Projektes erst einmal ein bisschen leer fühle, kenne ich schon. Auch war es inzwischen Sommer geworden und die Hitze kam in kurzen, aber heftigen Wellen. Erinnerst du dich? Kaum war man froh, dass es etwas kühler wurde, kam die nächste Welle. Das machte mir schwer zu schaffen.
Ich merkte zudem, ich hatte mir zu wenig Pausen gegönnt. Ein Business, das sich noch immer im Aufbau befindet, außer Kunst schaffen auch noch tätig sein als Webdesignerin, Texterin, Buchhalterin, Marketing-Managerin, Ideenfinderin, Social Media Expertin, Sekretärin, Materialbeschafferin, Kundenservice usw. usf., dann die Sorgen, weil das Business bisher nicht genug Geld einbringt, Mutter und Partnerin sein, und dazu der Haushalt (auch wenn wir uns die Aufgaben teilen), das selbstauferlegte Lernen und zu guter Letzt noch ein Kampf (der eigentlich unnötig sein sollte,) um einen behindertengerechten Ausbildungsplatz für meinen autistischen Sohn - das war einfach zu viel. Ich hatte keine Kraft mehr.
Auch Stefan war überarbeitet.
Irgendwas musste geschehen. Aber ein Urlaub ließ sich nicht einrichten. Wir beschlossen daher, unsere Tage mit einem Waldspaziergang zu beginnen. Das war auf jeden Fall eine unserer besseren Ideen! Die verschiedenen Grüntöne, das Zwitschern der Vögel, die Ruhe. Und jeder Spaziergang war begleitet von Gesprächen. Ich war inspiriert und erfrischt. Zusätzlich fingen wir mit Yoga an. Neu für mich. Endlich habe ich einen Weg gefunden, mich zu entspannen, wenn es mir sonst nicht gelingen will. Dieses Jahr hat mir gezeigt, auch in unerwarteten Bereichen gibt es viel zu lernen.
Waldspaziergänge
Shore - Meerweh in Bildern
Meer! Unbedingt und auf jeden Fall. Oder See, oder Teich, und wenn es sein muss auch Pfütze. Ich liebe das Wasser. Meerweh ist quasi mein natürlicher Zustand - außer ich bin da.
Ich liebe das Gefühl von Sand zwischen meinen Zehen, den Geschmack von Salz auf meinen Lippen, den Wind in meinen Haaren, Sonne auf der Haut ... Das ganze Klischee
Aber ich liebe das Meer nicht nur im Sommer. Für mich bedeutet es Weite, Urgewalt. Das Meer ist für mich der Ort, an dem ich einfach loslassen kann.
Leider ist unser letztes Mal am Meer schon eine Weile her. In diesem Jahr war die Sehnsucht kaum noch auszuhalten. Dazu kam die Enge von mehr als 2 Jahren Pandemie ...
Mit 24 Bildern malte ich mir das Meerweh von der Seele. Na ja, wenigstens vorübergehend. Aber in die Stimmung der Bilder habe ich mich richtig verliebt. Wenn ich die Bilder der Kunstserie "Shore" betrachte, weitet sich mein Atem ein bisschen und ich stelle mir vor, am Meer zu sein.
Und im nächsten Jahr finden wir hoffentlich wieder die Zeit für einen Urlaub. Es steht jedenfalls ganz groß in unserer Jahresplanung.
Eine erzwungene Pause
Anfang August kam der Jüngste mit einer Erkältung von einer Schulung nach Hause, dachten wir zunächst. Nach einem Test stellte sich heraus: Nach zweieinhalb Jahren, kompletter Impfung und trotz aller Vorsicht hatte es uns nun doch erwischt. Corona! Und schnell hatten wir es alle vier.
Die Jungs hat das nicht weiter geschockt. Einer hatte gar keine Symptome, der andere eben nur eine Art Erkältung. Aber Stefan und mich hat es wirklich niedergestreckt. An dieser Stelle schnell mal ein Dankeschön an Picnic. Zum Glück waren wir dort schon angemeldet. Denn einkaufen gehen hätte niemand von uns können. Auch nach der Quarantänezeit nicht. Erst hielten sich die Symptome hartnäckig und danach waren wir völlig erledigt. Aus wenig Energie wurde keine Energie. Nichts ging mehr!
Über Wochen hinweg konnte ich nichts tun. Kein Arbeiten an der Website, keine Blogartikel, nicht mal Social Media Posts und auch keine Kunst. Nichts. Erst gegen Mitte/Ende Oktober konnte ich meine Arbeit langsam, sehr, sehr langsam, wieder aufnehmen. Und auch dann lief alles sehr zähflüssig und ich brauchte viele Pausen. Noch immer habe ich mein normales Energielevel nicht ganz erreicht. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt zum Jahresende die Batterien wieder aufladen kann.
Cracked - Spurensuche
Vielleicht lag es daran, dass ich durch Corona geschwächt, und dadurch besonders verletzlich war. Jedenfalls kamen in mir Erinnerungen hoch, die ich lange verdrängt hatte. Wir lassen unsere gemachten Erfahrungen nicht in der Vergangenheit zurück. Ihre Spuren reichen bis in unsere Gegenwart.
Diesen Spuren habe ich ... nachgespürt. Ich habe mich Gedanken und Gefühlen gestellt, die ich lange Zeit nicht zugelassen hatte. Dabei ging es nicht darum, mich in Negativität zu suhlen, um Schuldzuweisung oder Selbstmitleid. Es war ein Wunden-an-der-Luft-heilen-lassen. Intensiv, anstrengend, schmerzlich, aber auch heilend. Langsam sickerte bei mir durch: Meine Verletzbarkeit ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Meine Durchlässigkeit ist Grund für viele meiner besseren Eigenschaften.
Emotionen und Gedanken, Wünsche und Ansichten verarbeite ich in der Kunst. Auch diesmal. Es entstand eine neue Kunstserie. Ihren Namen erhielt sie von den Narben, den feinen (und manchmal nicht ganz so feinen) Rissen der Seele. Keine Bruchstellen, sondern Nahtstellen! Nicht die Beschädigung durch andere, das Zusammensetzen durch uns selbst ist es, was zählt.
"Cracked" ist nicht nur meine bisher persönlichste Kunstserie, sie ist auch mein größter und wichtigster Erkenntnisgewinn aus 2022.
Und die Welt?
Anfang 2022 lagen bereits 2 Jahre Pandemie hinter uns und die Hoffnung auf wieder einkehrende Normalität war groß. Aber noch immer sterben weltweit durchschnittlich ca. 1500 Menschen an Corona – jeden Tag! Davon ca. 120 allein in Deutschland. Die Gesundheitssysteme sind schon längst an ihre Grenzen gestoßen.
In Europa herrscht Krieg. Mit äußerster Brutalität und unbedingtem Vernichtungswillen. Die Bilder von Butscha werden wir alle nicht mehr vergessen. Was wir ebenfalls nicht vergessen können, weil es sich ständig neu in Erinnerung bringt: Der fortschreitende Klimawandel wird, wenn wir ihn nicht stoppen, in Zukunft wahrscheinlich ganze Regionen unbewohnbar machen. Dürren, Überschwemmungen und Extremwetter bekommen wir schon heute zu spüren. In Europa kostete der Hitzesommer 2022 vermutlich mehr als 100.000 Menschenleben.
Die Energiekrise und die weltweite Inflation werden dafür sorgen, dass wahrscheinlich viele Menschen den kalten Winter nicht überleben werden. Im Iran gehen Frauen und Männer auf die Straße, um gegen ein totalitäres Regime zu protestieren – und bezahlen dafür mit ihrem Leben …
Ich weiß nicht, ob alles immer schlimmer wird. Wahrscheinlich ist meine Sicht westlich geprägt. Denn Normalität, das ist in weiten Teilen der Welt eben nicht Friede, Unversehrtheit, Angstfreiheit. Das Konstrukt der Zivilisation ist zerbrechlich. Dicht daneben lauern Brutalität, Gier und Machtwille.
2022 hat mir aber auch gezeigt, dass es unfassbar viel Mut und Tapferkeit gibt. Dass Menschen einstehen, für das, was wichtig ist.
Und was ist mit mir? Mir ist klar geworden, bei all den Aufs und Abs der letzten Jahre, bei allen Schwierigkeiten, denen ich begegnen und allen Kämpfen, die ich meistern musste, mein kleiner Teil der Welt ist berechenbar, warm und sicher. Dafür bin ich dankbar.
„Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)“
- Bert Brecht | An die Nachgeborenen
2022 - Kein Jahr der Bücher (und was ich trotzdem las)
Bücher sind eine gemeinsame Leidenschaft von Stefan und mir. Wir lesen gern zusammen- also einer der anderen vor (und umgekehrt). In diesem Jahr hatten wir nicht viel Zeit dafür. Wir haben so viel gearbeitet, abends hatten wir oft nur noch die Kraft erschöpft auf der Couch zu liegen. Das Buch Der Distelfink von Donna Tart haben wir uns dennoch vorgelesen. Es ist eines meiner Lieblingsbücher. Ein wunderbar erzählter Roman, in dem ein Gemälde eine nicht ganz so kleine Nebenrolle spielt. Davon abgesehen hatten auf meinem Lesetisch bedauerlicherweise nur wenige Fachbücher Platz. Im nächsten Jahr möchte ich unbedingt wieder mehr lesen.
- Insta it! von Anne Grabs: Teil meines Projektes Instagram endlich verstehen zu lernen. Ein umfangreiches Selbstlernbuch mit allen Informationen rund um Instagram. Ich bin noch nicht durch. Es bleibt also auf meiner Leseliste für 2023.
- Kunst & Angst von Davis Bayles und Ted Orland: Die Autoren beschreiben es als ein "Überlebenshandbuch für den Künstler" und das ist es in gewisser Weise auch. Es geht darum, wie Kunst entsteht. Aber auch darum, warum sie oft nicht entsteht. Um Ängste und Schwierigkeiten, die sich vielen Künstlern stellen und darum, wie man trotzdem weitermachen kann und den eigenen Weg findet.
- Sehen von John Berger: Das Buch setzt sich mit der Art auseinander, wie wir Bilder betrachten, manipulieren und durch sie manipuliert werden. Es basiert auf der gleichnamigen BBC-Serie aus dem Jahr 1972. Ich habe die Lektüre sehr genossen.
- Lives of Artemisia Gentileschi by Sheila Barker: Artemisia Gentileschi war die erste Frau, die sich als Malerin einen Namen, eine Reputation erarbeiten konnte. Später geriet sie fast in Vergessenheit. Seit ihrer Wiederentdeckung steht sie, wie viele bedeutende Malerinnen, im Schatten männlicher Kollegen. Der kleine Bildband zeigt ihre bedeutendsten Werke und enthält neben vielen Informationen über ihr Leben und ihre Kunst auch von ihr geschriebene Briefe (z.B. an Galileo Galilei).
Meine Lieblingszahlen des Jahres 2022
Nachtrag: Zwei Tage vor der Fertigstellung dieses Blogbeitrags hat auch noch unser Ofen den Geist aufgegeben. Jetzt ist es aber mal gut!
Was 2022 sonst noch los war: Ein Jahr in Bildern
Kunst für den Artenschutz: ABUN Highlights 2021 und 2022
Meine Ziele für 2023
In der Retrospektive stelle ich fest, meine Ziele für 2022 waren eher nach innen gerichtet. Das ist ok. So habe ich eine gute Basis. Jetzt kann ich mich nach Außen öffnen.
- Kunstmessen: Im nächsten Jahr möchte ich an Kunstmessen teilnehmen. Zunächst wenigstens eine (ich hab da auch schon eine bestimmte im Auge;)). Klar möchte ich da gern verkaufen. Ich verspreche mir davon aber auch wieder einen großen Lerneffekt. Wie läuft sowas überhaupt ab? Was möchten Kunstkäufer? Usw.
- Ausstellungen und Galerien: Ausschau halten nach Ausstellungsmöglichkeiten, aber auch wieder öfter Vernissagen und Ausstellungen anderer Künstler besuchen, Kontakte zu Galeristen knüpfen, und vielleicht auch an der ein oder anderen Ausschreibung teilnehmen, das sind meine Ziele für 2023.
- Vernetzen: In diesem Jahr habe ich (mal wieder) gelernt, wie wichtig und hilfreich der Austausch mit andern ist. Deshalb möchte ich mich in nächsten Jahr noch weiter mit lokalen Künstlergruppen und internationalen Künstlern vernetzen.
- Spread Your Wings: Mein Motto für 2023. Ich will mich im neuen Jahr öffnen, neue Wege gehen, neue Möglichkeiten testen, mutig sein!
Wie ist das bei dir? Schaust du zurück auf das Jahr? Ziehst du Erkenntnisse daraus? Hast du dir für das neue Jahr Ziele gesetzt, dir ein Motto gegeben? Oder bist du der Meinung, dass das Leben ja doch alle Pläne wieder um schmeißt? Erzähl mir davon in den Kommentaren.
Liebe Lea,
ich bin durch Judith von Sympatexter zu deinem Jahresrückblick gekommen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, deinen Beitrag zu lesen und zu sehen, dass es oft Parallelen gibt in in der persönlichen Entwicklung. Deine Serie „Crack“ hat auch mich beeindruckt, weil die Bilder so fragil wirken.
Hallo Daniela,
wie schön, dass du zu mir gefunden hast. Ich hatte nicht erwartet, wie viel mir dieser Rückblick mit Judith bringen würde. Und zusätzlich zu den Einsichten, den Ideen und dem Empowerment trifft man auf so viele interessante Menschen, denen man sonst vielleicht nie begegnet wäre!
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Beitrag zu lesen. Darüber freue ich mich sehr – und natürlich besonders, dass dir meine Kunst gefällt.
Liebe Grüße Lea
Liebe Lea, was für ein lebendiges Jahr. Beim Zurückschauen ist es doch erstaunlich wie viel da Platz hat trotz Beeinträchtigungen durch Corona. Deine Serie Crack hat mich beeindruckt. Gratulation zu deinem Jahresrückblick und herzliche Grüße
Romy
Liebe Romy, du hast recht, es ist erstaunlich. Als ich mit dem Rückblick anfing, hatte ich das gar nicht so präsent. Vielen Dank, für deine lieben Worte. Ich freue mich sehr. Liebe Grüße